13. Hl. Felix
Zur Geschichte des Bildstockes
Der Bildstock wurde, wie die Jahrezahl sagt, 1730 errichtet – genaueres ist nicht bekannt.
Die Kombination des ältesten Engl-Wappens – springender Hund – mit dem Sinzendorf-Wappen läßt sich nicht erklären.
Es sei erwähnt, daß auf einer im Misson-Haus aufbewahrten Ansichtskarte vom Anfang des 20.Jahrhunderts erkennbar ist, daß der
Felix einmal mit einem geschmiedeten Dach versehen war.
Standort:
östlich der unteren Brücke über den Gscheinzbach
48°31,06' nördl.Br.
15°47,41' östl.L.
Beschreibung:
Sockel mit figuralem Aufsatz
Maße:
Sockel: 50 x 45cm; Gesamthöhe: ca. 350cm
Entstehungszeit:
1730
Der hl. Felix von Cantalice und die Franziskaner von Lois
42 Jahre lang sammelte der Kapuziner-Laienbruder Felix von Cantalice in Rom Almosen für die Armen. Sein ständiges Dankeswort
Deo gratias (=Vergelt's Gott) trug ihm den Beinamen ‚Bruder Deogratias‘ ein. Wegen seines Bettelsackes wurde er – wenig
schmeichelhaft für einen Heiligen – im Volksmund auch als ‚Ruabndieb‘ bezeichnet; um seine ‚unheiligen‘ Eigenschaften zu
vervollständigen, läßt ihn manche Überlieferung sogar die Blattern verschleppen!
Eine besondere Verehrung des hl. Felix ist bei der Familie Engl – im Gegensatz zu den Familien Polheim oder Hoyos – nicht
festzustellen. Die Grafen von Hoyos lassen u.a. 1730 einen Felix zwischen Horn und Mold, 1732 in Raan, 1738 in Rafings, später in
Krumau und Pernitz errichten. Die Familie der Grafen von Polheim sind in gleicher Hinsicht im tieferen Waldviertel tätig. Mit
beiden Familien pflegen die Mühlbacher Engl kaum familiäre Verbindungen, sodaß an eine Vorbildwirkung nicht zu denken ist.
Die Kapuziner – ein franziskanischer Bettelorden – waren für unsere Gegend von großer Bedeutung: Die Kapuziner bzw.
Franziskaner von Lois und vom Kloster Und beliefern nachweisbar von 1630 bis etwa 1813 die Pfarre Hohenwarth und
wahrscheinlich auch andere Pfarren mit den für den Gottesdienst notwendigen Hostien. Eine Eintragung in der Hohenwarther
Kirchenrechnung 1667: Mehr haben Wüer den Schlosser zu Meisaw für d[a]s Oblateisen bezalt 9xr legt den Schluß nahe, daß jede
Ortschaft quasi ein individuelles Waffeleisen mit eigenem Bild verwenden ließ.
Inschrift am Sockel gegen Süden:
1730
Sockel. Ausschnit:
Allianzwappen, darunter die
Jahreszahl