12. Hl. Nepomuk beim Kriegerdenkmal
Standort:
Bei der oberen Gscheinzbachbrücke
48°31,16 nördl.Br.
15°47,36’ östl.L.
Beschreibung:
Barocker Sockel mit figuralem Aufsatz,
am Sockel befindet sich ein Allianzwappen.
Maße:
Sockel: 130 x 80cm, Höhe: 110cm; Gesamthöhe: 260cm
Entstehungszeit:
etwa zwischen 1719 und 1748
Statue des Nepomuk um 1990
Zur Geschichte des Bildstockes
War der Zustand des Denkmals etwa 1990 noch ganz gut, so ist nach knapp 30 Jahren das Allianzwappen kaum zu erkennen. Eine
Renovierung ist also dringend notwendig.
Ergänzend sei auch hier erwähnt, daß auf einer im Misson-Haus aufbewahrten Ansichtskarte vom Anfang des 20. Jahrhunderts
erkennbar ist, daß unser Nepomuk einmal mit einem geschmiedeten Dach versehen war.
Als Kuriosum sei erwähnt, daß sich im Pfarrarchiv Hohenwarth zahlreiche Dokumente aus der 1.Hälfte des 18. Jh. befinden, die als
Wasserzeichen die Umrisse einer Nepomukstatue zeigen.
Zum Allianzwappen auf dem Sockel
In dem Allianzwappen am Sockel des Bildstockes befindet sich neben dem Wappen der Grafen Engl
das Wappen der Grafen Sinzendorf – leider aber keine Jahreszahl, sodaß wir derzeit auf Daten
zurückgreifen müssen, die nur wahrscheinlich für die Datierung des Bildstockes relevant sind: 1719
heiratete Franz Friedrich Thomas Graf Engl Maria Josepha Susanna Gräfin von Sinzendorf. Das
erste Kind aus dieser Verbindung, Johanna Anna Franziska (geb. 1720), verstärkte 1748 durch ihre
Heirat mit Johann Philipp Norbert Graf Sinzendorf die Beziehungen der beiden Familien. Wir
wollen also die Entstehung des Nepomuk zwischen 1719 und 1748 ansetzen.
Zu den Statuen des hl. Nepomuk
Auf großen und auf kleinen Brucken Stehn vielgestaltete Nepomuken... – das fiel schon vor gut 200
Jahren dem Geheimrat Goethe aus Weimar auf, der Wiener Maler Othmar Ruzicka (*1877, †1962)
notiert auf der Rückseite eines Ölbildes Schon wieder ein hl.Nepomuk – und die ‚böhmischen
Hanseln‘ stehen ja tatsächlich in großer Zahl in unserer Landschaft! Gerade in unserer Gemeinde
finden sich aber Nepomuk-Statuen, die nicht auf Brücken oder zumindest im Bereich von
Wasserläufen stehen, nämlich der Nepomuk an der Straße von Mühlbach nach Hohenwarth (Nr.18)
und der Nepomuk an der Gemeindegrenze gegen Baierdorf (Flurdenkmäler Zemling Nr. 3), – eine
eher seltene Erscheinung. Hier befinden wir uns aber wenigstens in der Nähe einer Brücke über den
Gscheinzbach, sodaß der Heilige seiner Schutzfunktion nachkommen kann.